Wer wir sind
Frei wovon? Was schiert das Zarathustra? Hell aber soll mir dein Auge künden: frei wozu?
Nietzsche
In diesem eigenartigen historischen Moment, in dem kulturelle und demzufolge ethische Trümmer zum Stolz einiger und zur Trägheitsausrede vieler geworden sind, bedarf es einer neuen Haltung, die von differenzierten Frauen und Männern geteilt wird: von Menschen, die Prinzipien jenseits von bloßer Eitelkeit und weltlicher Anhäufung in den Mittelpunkt ihres Handelns gestellt haben.
Die Grundlage dieser Haltung ist die Ausübung dessen, was wir "bewusster Zweifel" nennen.
Wir gehen davon aus, dass jede absolute Vernunft (d.h. jede Art von Dogma: ideologisch, moralisch, begrifflich...) lediglich eine sprachliche Konstruktion ist, die einer bestimmten historisch-kulturellen Sphäre eigen ist, d.h. eine bestimmte Haltung und Perspektive gegenüber den Phänomenen der Realität. Für uns bedeutet Zweifel nicht Relativismus auf niedrigem Niveau oder die Hingabe an eine Form von radikalem Skeptizismus, sondern vielmehr eine ständige Übung in Kultur und Konfrontation, die darauf abzielt, das tiefste und umfassendste Bewusstsein für ein bestimmtes Phänomen zu erreichen.
Indem man diese Haltung auf jeden Aspekt der Existenz anwendet, sowohl im Privaten (Mikrokosmos) als auch im Öffentlichen (Makrokosmos), werden gewiss neue Bürger gebildet werden, die durch ein ständiges kulturelles Wachstum gekennzeichnet sind, welches entscheidend für ein bewusstes Handeln im Leben des Einzelnen als auch in ihren Städten ist.
Die Bewegung CULTURA IN ATTO wurde so am 05.10.2014 in Padua geboren und führt seitdem ihre Aktivitäten auf internationaler Ebene durch; sie organisiert öffentliche Konferenzen zu kulturellen, sozialen, politischen, wissenschaftlichen und weiteren Themen, immer auf der Suche nach einem Standpunkt, der durch bewusste Zweifel gefiltert wird.
Originalartikel, berühmte Zitate mit unseren Kommentaren und vieles mehr werden regelmäßig auf unserer Website veröffentlicht.
Alle Menschen, denen eine höhere Natur die Liebe zur Wahrheit einprägte, lassen es sich wohl hauptsächlich angelegen sein, sowie sie durch die Bemühung der Altvordern bereichert worden, so auch ihrerseits für die Nachkommen sich zu bemühen, dergestalt, daß die Nachwelt Etwas durch sie erhalte, wodurch sie bereichert werde. Denn seiner Pflicht fernab zu sein möge Der nicht zweifeln, den trotz öffentlicher Anmahnungen es nicht kümmert, zum Gemeinwohle etwas beizutragen; denn er ist kein Holz, das längs dem Lauf der Gewässer zu seiner Zeit Frucht bringt, sondern vielmehr ein verderblicher Strudel, immer einschlürfend und nie das Eingeschlürfte zurückströmend
Dante, De Monarchia